SAP Balanced Scorecard: Etwas Technik und Design (2)
Wie beim Business Content in SAP BI liegt auch hier der Wert der ausgelieferten
Templates nicht unbedingt in der »Ready-to-Run«-Aktivierung
einer vordefinierten Balanced Scorecard – dafür dürften sich die meisten
betriebswirtschaftlichen Zielsysteme zu stark unterscheiden. Die Nutzung
der Templates ist aber unter folgenden Umständen vorteilhaft:
Strategiedesign
Durch Aktivierung der in den Strategie-Templates enthaltenen Balanced-
Scorecard-Elemente wird der Pool Scorecard-unabhängiger Elemente
gefüllt. Somit entfällt für viele Objekte das manuelle Anlegen.
Einfache Anpassung
Die aktivierten Objekte können einfach angepasst oder als Vorlage verwendet
werden. Meist müssen nach dem Aktivieren die Verantwortlichen
und die Textelemente (Bezeichnungen und Beschreibungen) an
unternehmensspezifische Bedürfnisse angepasst werden.
Schnelle Implementierung
Geeignete Elemente aus dem aktivierten Content können ausgewählt
und in einer eigenen Balanced Scorecard verwendet werden, so dass
nur noch die fehlenden Elemente manuell angelegt werden müssen.
Schnelle Erstellung eines Beispiels
Die Erstellung einer Studie oder eines kleinen Prototypen kann basierend
auf dem Business Content schnell vorangetrieben werden.
Auch ein Verzicht auf das Aktivieren des Business Content ist möglich – in
diesem Fall nehmen Sie das Strategiedesign manuell vor.
Schritt 2: Scorecard-Design
Auf der Grundlage der im Strategiedesign angelegten Balanced-Scorecard-
Elemente können Sie nun im Schritt Scorecard-Design beliebig viele
Balanced Scorecards anlegen. Wichtig hierbei ist, dass jedes Zielsystem
der verschiedenen Organisationseinheiten in einer eigenen SAP Balanced
Scorecard ausgeprägt werden muss. Sie können deshalb nicht mit nur
einer Balanced-Scorecard-Struktur arbeiten und zur Laufzeit die Organisationseinheit,
etwa das Profit Center, wählen, das in dieser Struktur
gezeigt werden soll. Mit anderen Worten: In einer Balanced Scorecard auf
Konzernebene sind auch nur Ziele der Konzernebene enthalten. Die Ziele
untergeordneter Einheiten finden in dieser Balanced Scorecard nur mittelbar
über die Konzernziele Eingang. Bezogen auf die Kennzahlen ist
allerdings der Drilldown in untergeordnete Balanced Scorecards möglich.
Die Aggregation der Daten über verschiedene Konzernhierarchien erfolgt
rein über die Data-Warehouse-Technologie in SAP BI.
Im Scorecard-Design hinterlegen Sie die grundsätzlich wichtigsten Einstellungen
zu Ihrer Scorecard:
Sie legen zu jeder Kennzahl so viele Wertfelder (Ist, Plan, Forecast, …)
an, wie Sie benötigen,
Sie hinterlegen bei jedem Wertfeld eine Query, die die Daten zu diesem
Wertfeld liefert.
Sie müssen ausserdem auch Selektionskriterien angeben, damit Sie die
richtigen Zahlen angezeigt bekommen.
Im Anschluss daran pflegen Sie die Regeln für die automatische Statusermittlung.
Abbildung 10.17 zeigt Ihnen ein Beispiel, nach welchem
Schema die automatische Statusermittlung abläuft. Erste Voraussetzung
für einen automatischen Status ist, dass Sie die Istgrößen mit den Sollgrößen
in Beziehung setzen können. Eine Möglichkeit dafür ist die Division
der Größen Ist/Soll. Ist das Ergebnis größer als 1, sind Sie besser als
das Soll. Ist das Ergebnis kleiner 1, haben Sie einen Rückstand. Sie müssen
dazu im Scorecard-Design nichts weiter tun, als das entsprechende Formel-
Template A/B auszuwählen und die entsprechenden Wertfelder den
Operanden zuzuordnen.
Die zweite Voraussetzung besteht darin, dass Sie Regeln benötigen, zu
welchem Formelergebnis ein bestimmter Status gehört. Dazu benötigten
Sie einerseits die in der Abbildung 10.17 rechts dargestellte Tabelle, die
eine Beziehung zwischen Score-Bereichen und den Statussymbolen herstellt.
Diese Beziehung gilt für alle Scorecards, die Sie anlegen. Darüber
hinaus müssen Sie auch Beziehungen definieren, in denen die möglichen
Formelergebnisse als Schwellenwerte den Score-Bereichen zugeordnet
sind (in der Abbildung links). Von diesen Beziehungen können Sie beliebig
viele anlegen und nach Bedarf auswählen. Da sie mehrfach verwendbar
sind, benötigen Sie meist nicht viele davon.