In der Perspektivübersicht sehen Sie sehr schnell, welchen Status die einzelnen
Elemente haben. Beispielsweise trägt das Ziel Grow Revenue in Abbildung 10.6 den Status Good. Zwar tragen zwei der drei zugeordneten
Kennzahlen, Gross Profit und Sales Growth vs. Segment Average,
nur den Status Middle, aber der Status der Kennzahl Net Sales ist Very
Good. Tatsächlich wird der Status dieser Kennzahlen auf das Ziel Grow
Revenue vererbt, der Status der Finanzperspektive ergibt sich aus den
Status der zugeordneten Ziele. Schließlich trägt auch die Balanced Scorecard
als Ganzes einen Status, der sich aus den zugeordneten Strategien
und Perspektiven herleitet. Wenn Objekte Warnsymbole tragen, wie das
Ziel Improve Overall Productivity in Form des roten Stopp-Schilds, können
Sie von hier durch Anklicken des entsprechenden Objekts direkt in
die Details navigieren.
Das ist auch genau der Vorzug dieser Darstellung: Sie zeigt einen schnellen
Überblick über den Status aller Elemente in der Betrachtungsperiode
und erlaubt den Absprung in die Detailsicht zu jedem Objekt. Allerdings
können Sie in der Perspektivübersicht keine Zahlen analysieren, und Sie
können auch nicht sehen, welcher Wirkungszusammenhang den Zielen in
dieser Balanced Scorecard zugrunde liegt.
Ursache-Wirkungskette
Die zweite Möglichkeit, sich zum Einstieg einen schnellen Überblick zu
verschaffen, ist die Ursache-Wirkungskette oder Strategy-Map. Auch in
dieser Sicht sehen Sie aber zunächst keine Zahlen, sondern lediglich den
Status der einzelnen Ziele, Perspektiven und Strategien. In Abbildung
10.7 sehen Sie im linken Bildschirmbereich ein Beispiel für eine Ursache-
Wirkungskette. In den meisten Fällen beruhen Balanced Scorecards auf
mehreren Strategien. In diesem Beispiel ist die Strategie Drive Innovation
für eine tiefer gehende Strategieanalyse ausgewählt worden. Deshalb
werden im rechten Bildschirmbereich die Ziele und Kennzahlen zu dieser
Strategie ausgegeben. Die zugeordneten Ziele sind bei der Strategie Drive
Innovation darauf gerichtet, die Innovationskraft des Unternehmens auf
das Oberziel auszurichten. Genauso könnte die Balanced Scorecard noch
weitere Strategien enthalten, die sich auf die Effizienz in der Produkterstellung
oder auf den Vertrieb beziehen. Häufig sind auch Normstrategien
wie Steigerung der Erträge und Steigerung der Produktivität vorgesehen –
hierbei handelt es sich meist um einen etwas dynamischeren Ausdruck
für Kostensenkung. Unabhängig davon, wie viele Strategien in Ihrer Balanced
Scorecard enthalten sind, zeigt Ihnen die Sicht Ursache-Wirkungskette
alle Strategien, Ziele und Perspektiven auf einen Blick. Mit der
Option Strategie Analyse können Sie dann genau für eine dieser Strategien
neben dem Wirkungszusammenhang auch die harten Fakten – die
zugeordneten Kennzahlen oder die Initiativen – einblenden. Das Beispiel
in Abbildung 10.7 zeigt auch sehr schön, dass die Ziele in einer Balanced
Scorecard zweifach zugeordnet sind: Thematische Verantwortlichkeiten
reflektiert die Perspektive, über die Strategie erfolgt die Einbettung in den
Wirkungszusammenhang.
Die Ursache-Wirkungskette reflektiert das vollständige Zielsystem eines
Unternehmens und dessen immanente Zusammenhänge – daher hat die
Ursache-Wirkungskette nicht nur eine Darstellungs-, sondern auch eine
Kommunikationsfunktion. Analysieren können Sie im Kontext der Ursache-
Wirkungskette allerdings immer nur eine der zugeordneten Strategien.