Die direkte Cashflow-Darstellung liefert viele Details über Mittelzu und -abflüssen.
Für diese Darstellung ist es notwendig, weitere Informationen zu gewinnen. Drei Zuordnungsmöglichkeiten bieten sich an:
1. Der elektronische Kontoauszug liefert weiter verwertbare Erkenntnisse
hinsichtlich des Zwecks der Ein- oder Auszahlung. Diese Informationen
werden zur Bestimmung der entsprechenden Liquiditätsposition
anhand vordefinierter Zuordnungsregeln analysiert. Die Regeln sind
flexibel definierbar, z.B. Geschäftsvorfallcode für Lastschrift und Verwendungszweck
ermitteln die Liquiditätsposition
2. Zuordnung auf Basis von Informationen über offene Posten des Rechnungswesens,
indem die Belegkette zurückverfolgt wird. Liquiditätspositionen
beziehen sich damit auf den Ursprungsbeleg und liefern
detaillierte Kenntnisse, warum es zu Mittelzu und -abflüssen kommt.
3. Pauschale Zuordnung: Wenn keine Herkunft ermittelt werden kann,
wird eine default Position z.B. Sonstiges Einnahmen/Ausgaben ausgewählt.
Unter dem Strich liefert die direkte Methode viele Details, auch wenn
eine gewisse Unschärfe von vielleicht 5% pauschaler Zuordnung immer
bleibt. Die Abbildung zeigt, dass mittels direkter Cashflow-Reportings
wichtige Fragen der Mittelherkunft- und -verwendung detaillierter geklärt
werden können.
Mit dem in SAP ERP verfügbaren Liquidity Planner sollen funktionale Lücken geschlossen werden.
Ziel ist eine retrograde Ermittlung der Liquiditätsströme sowie deren mittel- bis langfristige Planung.
Aus einem bzw. mehreren SAP-Systemen oder aus Nicht-SAP-Systemen werden operative Istdaten extrahiert. Als Infrastruktur kommen SAP Business
Intelligence und das Strategic Enterprise Management (SEM) mit seiner Planungskomponente zum Einsatz. Somit ist eine konzernweite Nutzung
unabhängig von der bestehenden Systemlandschaft möglich. Das SAP Business Information Warehouse speichert die Ist- und Plandaten
und dient als zentrales, per Internet weltweit zugängliches Reporting-Tool.
Der Finanzplan ist ein Mosaikstück in der Gesamtunternehmensplanung. Der Horizont für die im Rahmen des Liquidity Planner betrachtete Liquiditätsplanung
beginnt nach der kurzfristigen Disposition und erstreckt sich auf einen Zeitraum von mehreren Monaten bis Jahren. Mit SEM-BPS (Business Planning and Simulation) steht ein einheitliches, zentrales Planungstool
zur Verfügung – Interdependenzen zwischen Investitionsplan, Personalplan und Absatzplanung werden im Gesamtkonzept transparent. Dem zunehmenden Fokus auf eine Effizienzsteigerung bei Prozessen zur
Planung und Überwachung der Zielerreichung kommt dieses Gesamtkonzept entgegen. Die im Rahmen der Planungsprozesse und der Istrechnung gewonnenen Informationen stehen den Entscheidungsträgern unmittelbar zur Verfügung
und können im SAP Business Information Warehouse nach verschiedenen Kriterien analysiert werden. Währungsrisiken können z.B. frühzeitig erkannt und, falls notwendig, abgesichert werden.