Die Umstellung auf einen einheitlichen Euro-Zahlungsverkehr stockt erneut. Medienberichten zufolge
wollte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier eigentlich bis Ende September einen SEPA-Verordnungsentwurf
vorlegen, doch Wettbewerbskommissar Joaquín Almunio soll Einwände haben. Galt 2013 zuletzt als Umstellungszeitpunkt,
könnte die Frist nun verlängert werden, um Kunden und kleineren Geldinstituten den Übergang zu erleichtern. SEPA-Verfahren
und nationale Überweisungen und Lastschriften könnten zudem längere Zeit parallel genutzt werden. Der Deutsche Sparkassen- und
Giroverband befürwortet längere Fristen – auch im Interesse von Unternehmen: Firmen sollten die Umstellung auf SEPA umsetzen können,
wenn ohnehin eine Investition ins Rechnungswesen anstehe, sagte eine Sprecherin zu Der Treasurer.
Bei einem Investitionszyklus von vier bis fünf Jahren wäre die Frist bis 2013 demnach zu knapp. Der Bundesverband deutscher Banken
dagegen sieht eine mögliche Verschiebung kritischer: „Sollte die Kommission von den bisherigen Plänen doch noch abrücken
und nicht eindeutig regeln, dass nationale Systeme zu einem bestimmten Datum durch die SEPA-Verfahren abgelöst werden, wird SEPA nicht komplett umgesetzt
werden können. Mit einem eindeutigen Migrationsdatum stehen und fallen jedoch auch die volkswirtschaftlichen Vorteile von SEPA“, sagt Geschäftsführer Dr.
Ibrahim Karasu.