Zugegeben: Die Einhaltung der Bilanzierungsvorschriften braucht Compliance-Officer
nicht zu interessieren, die Verantwortung liegt in der Finanzabteilung. Trotzdem dürfte auch
für den CCO spannend sein, woran der internationale Standardsetter derzeit werkelt: Das IASB will, dass
mehr Risiken in den Bilanzen auftauchen.Deshalb sollen in Zukunft nicht nur wie bisher Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten
mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent gebildet werden, alle Risken sollen bilanziell
abgebildet werden. Sprich: Erwartet das Unternehmen eine Klage mit 2 Prozent, müsste hierfür eine Rückstellunge gebildet
werden.
Kommt der IASB-Entwurf durch, wartet auf Compliance eine Heidenarbeit. Alle potentiellen Vertragsrisiken müssten
dokumentiert und bewertet werden, bevor der Wirtschaftsprüfer den Jahresabschluss abzeichnet. Keine guten Aussichten.