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  Eine Lanze für die Kreditversicherung

Risikoklassen, Ratingeinstufung, Branchenpools, Credit Scorer, Credit Policy, Supply Chain Management, automatisierte Kreditentscheidungsprozesse … manchmal schwirrt es im Kopf und die Frage taucht auf, ob die klassische Kreditversicherung wirklich so gar nichts mehr taugt angesichts der Vielzahl neuer Systeme, die einen komplikationsarmen Umgang mit Kundenforderungen behaupten, schnellere Geldeingänge vorhersagen sowie eine Reduktion von Ausfällen auf ein historisches Tief versprechen.

Hier werden einige Anmerkungen zu einem Versicherungskonzept dargestellt, die nach der Erfahrung des Autors bei der Entscheidung, welches Sicherungskonzept für die Bilanzposition „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ gewählt wird, häufig keine/kaum Berücksichtigung finden. Ausgangspunkt bei der Betrachtung ist der gesamte Prozess der Risikosteuerung. Im Focus stehen die Forderungen aus Lieferung und Leistung (LuL), eine Bilanzposition, die je nach Branche, Unternehmensgegenstand und praktiziertem Debitorenmanagementstark schwankt, im Durchschnitt in Deutschland bei ca. 23 Prozent der Bilanzsumme pendelt. Hier gilt es, Vorsorge zu treffen: Hohe Forderungsausfälle führen zu unerwartetem Fremdfinanzierungsbedarf und damit zu einer Zinsbelastung, die nicht geplant war. Vom Umsatzeinbruch und Wertberichtigungsbedarf ganz abgesehen, steht die Unternehmensfinanzierung dann vor neuen Aufgaben. Finanzmittel müssen zusätzlich aufgebracht werden und die Unternehmensplanung muss auf neuer Basis konzipiert werden. Hauptgesichtspunkt ist die Risikobegrenzung bei den Debitoren, hier der Transfer von Risikospitzen auf einen Risikoträger gegen Zahlung einer Risikoprämie. Dabei wird weder mit der rosaroten Brille eines KV-Verkäufers noch mit den Augen des Sparkommissars derSache begegnet, vielmehr der Sinn einer Entscheidung für KV rationell untersucht.

Informationsbeschaffung
Anmerkungen hierzu gestalten sich eindeutig: Es sind Maßnahmen erforderlich, eine negative Selektion erfolgversprechend durchzuführen. Wer auf unabhängige Informationen verzichtet, sollte das Firmenvermögen lieber in die Lottoannahmestelle tragen, dort ist die Wahrscheinlichkeit einer lohnenden Anlage weniger aufwändig und erfolgversprechender. Für welche der am Markt gängigen Angebote an Informationsdiensten die Entscheidung fällt, richtet sich vor allem nach dem Preis, in zweiter Linie nach dem Vorhandensein z.B. von Datenpools innerhalb der Branche, der EDV-Verarbeitung, der Geschwindigkeit und dem gewünschten/erforderlichen Umfang der Informationen. Ob die permanente Überwachung der Kunden mit Hilfe eines regelmäßigen Updates erforderlich oder eher als Kostentreiber einzustufen ist, sollte geprüft werden. Ziel der Informationseinholung ist, lieber auf Geschäfte zu verzichten, die zu riskant sind. Die Gewährung eines Lieferantenkredits darf kein unkalkulierbares Risiko generieren, auch nicht bei Kleinkunden. Für Geschäfte mit schlecht bewerteten Kunden gilt: Risikovermeidung erfordert andere Formen der Zahlung, in diesem Falle Vorauskasse, Barzahlung oder gegebenenfalls eine Bürgschaft.



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