Eine Koalition aus Wirtschafts- und Sozialverbänden sowie Einzelunternehmen hat gefordert, das deutsche Lastschriftverfahren zu erhalten. Bislang ist von der EU-Kommission vorgesehen, die nationalen Lastschriftverfahren langfristig von einem einheitlichen SEPA Verfahren ablösen zu lassen. Die Verbände und Unternehmen, darunter der Hauptverband der deutschen Einzelhändler, der Verband der Deutschen Zeitschriftenverleger, der Spiegel und die Deutsche Telekom, befürchten jedoch, dass das einheitliche Verfahren deutlich komplizierter ausfallen wird als das deutsche. Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung BBE Retail Experts unterstreicht die Vorbehalte, die bei vielen Unternehmen herrschen: 34 Prozent der befragten Einzelhändler befürchten durch SEPA steigende Transaktionskosten.

Konkret fordern die Verbände, eine Zwangsablösung des nationalen Systems zu verhindern. Außerdem sollen bei der Einführung einer SEPA Lastschrift die indirekte Autorisierungsfunktion erhalten bleiben und die Notwendigkeit entfallen, bestehende Verträge neu abzuschließen. Darüber hinaus wird kritisiert, dass die von den neuen Regeln Betroffenen bei der Festlegung der europäischen Lastschrift keinen Einfluss gehabt hätten. Hier befinden sich die deutschen Verbände im Einklang mit der Interessenvertretung des europäischen Einzelhandels, EuroCommerce, die kürzlich aus demselben Grund eine Beschwerde gegen das Standardisierungsorgan für den Zahlungsverkehr, den EuropeanPayments Council (EPC), bei der EU-Kommission eingereicht hat.
Quelle: Steven Arons  I   www.dertreasurer.de