Elektronische Übermittlung von Jahresabschlüssen: E-Bilanz
Bei der Umsetzung des 2008 verabschiedeten Steuerbürokratieabbaugesetzes (SteuBAG) sollen papierbasierte Abläufe im Steuerrecht auf elektronische Verfahren umgestellt werden. Unternehmen bei denen Wirtschaftsjahre nach dem 31.12.2010 beginnen, müssen die Inhalte der Bilanz, der Gewinn und Verlustrechnung (GuV) und ggf. einer Überleitungsrechnung an das Finanzamt in einem standardisierten Format elektronische übermitteln.
Durch die Stärkung der Informationsfunktion des handelsrechtlichen Jahresabschluss und die Abkoppelung der Handelsbilanz von der steuerrechtlichen Gewinnermittlung im Zuge von BilMoG wird der Umfang einer Überleitungsrechnung mit aktiven und passiven latenten Steuern massiv zunehmen. Somit sprechen immer mehr Argumente für eine parallele Bilanzierung direkt im SAP System.
Ein weiteres, für eine parallele Bilanzierung anzuführendes Argument, stellt die Ergänzung des §5 Abs 1 Satz 2 EstG da. Demnach können steuerliche Ansatz- und Bewertungswahlrechte nur dann vom HGB abweichen, wenn die betreffenen Wirtschaftsgüter in “besondere, laufend zu führende Verzeichnisse aufgenommen werden”. Dort sind Tag der Anschaffung, AHK, die vorgenommene Abschreibung sowie Vorschriften des ausgewählten steuerlichen Wahlrechtes abzubilden. Das Nebenbuch der Anlagenbuchhaltung (FI-AA) erfüllt diese steuerrechtlichen Anforderungen.
Bis hierher stellen sich 3 zentrale Fragen:
* Wie können steuerrechtliche Werte im SAP System abgebildet werden
* Wie ist die steuerrechtliche E-Bilanz gegliedert
* Welches Tool wird für eine Übertragung verwendet
Parallele Bilanzierung aufgrund nationaler und internationaler Rechnungslegungsforschriften ist für das SAP System kein neuer Sachverhalt. Neben einer Konten- steht auch die Ledgerlösung im neuen Hauptbuch zur Verfügung. Die Anlagenbuchhaltung kann sowieso mit mehreren Bewertungsbereichen umgehen.
Bei der Standardisierung des Datensatzes und damit Gliederung der E-Bilanz ist die Diskussion offen. Hier steht die zentrale Frage im Raum wie detailliert berichtet werden muss. Das wiederum hat Auswirkungen auf den Kontenplan im Rechnungswesen der geändert bzw. Erweitert werden muss. Zusätzlich gilt es die Schnittstellen und Buchungsanweisungen für die neuen Konten anzupassen. Ob dieses in der 2. Jahreshälfte 2010 umgesetzt werden muss/kann hängt davon ab wann ein gemeinsamer Standard (Taxonomie-Steuer) verabschiedet wird.
Als Datenformat dient XBRL (Extensible Business Reporting Language). Das SAP Businessobjects Tool XBRL PUBLISHING BY UBMATRIX hilft beispielsweise bei der Formaterstellung und Übertragung