SAP liefert im Rahmen der Wartung von SAP R/3 und SAP ERP ein SEPA-Paket aus, das die wichtigsten Funktionen enthält, um Unternehmen die SEPA-Migration zu ermöglichen.
Das SEPA-Paket von SAP beinhaltet verschiedene Funktionen, um Unternehmen auf die durch den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum verursachten Änderungen vorzubereiten. In diesem Kapitel werden die wesentlichen Funktionalitäten beschrieben. Dazu gehören sowohl die durch die SEPA-Lastschrift nötig werdende Verwaltung
von Mandaten beim Debitor als auch die Generierung der neuen Zahlungsformate. In diesem Zusammenhang müssen Sie sich auch mit der Payment Medium Workbench und der Data Medium Exchange Engine vertraut machen, die in diesem Kapitel ausführlich vorgestellt werden. Für die passive SEPA-Fähigkeit ist es unerlässlich, dass Sie in der Kontoauszugsverarbeitung gewisse Anpassungen
vornehmen, die in diesem Kapitel detailliert vorgestellt werden. Abschließend erhalten Sie einen Überblick der diversen SAP-Werkzeuge für die Anpassung der BIC- und IBAN-Stammdaten.
Die Mandatsverwaltung
Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum führt mit der SEPALastschrift ein neues Zahlungsinstrument ein, das in den Unternehmen erhebliche Änderungen bei betriebswirtschaftlichen Prozessen nach sich zieht. Dazu gehört für den Zahlungsempfänger insbesondere die Verwaltung der Mandate seiner Debitoren. Die Mandatsverwaltung nimmt im SEPA-Paket von SAP breiten Raum ein. Im folgenden
Abschnitt werden die wesentlichen Funktionen beschrieben.
Unterstützung verschiedener SAP-Komponenten
Beim Design der Mandatsverwaltung wurde darauf geachtet, dass verschiedene SAP-Komponenten (Anwendungen) genutzt werden können. Dazu gehören neben der Branchenlösung SAP Banking die beiden Nebenbuchhaltungen FI-CA und FI-AR. Anwendung Die Anwendung ist ein betriebswirtschaftliches Attribut in den Mandatsstammdaten, das beim manuellen Anlegen eines Mandats selektiert werden kann. Sind in einem SAP-Mandanten mehrere Anwendungen
aktiv, erscheint dazu auf dem Bildschirm die Druckleiste Anwendung wechseln. Der Mandant ist die hierarchisch höchste Organisationseinheit im SAP-System und bildet eine organisatorisch und datentechnisch abgeschlossene Einheit. Um zu vermeiden, dass jedes Mal eine Anwendung selektiert werden muss, können Sie im System unter den Benutzervorgaben für den Parameter (SEPA_ANWND) einen bestimmten Wert vorbelegen.
Die Konfiguration der SEPA-Mandatsverwaltung finden Sie für die Nebenbuchhaltung FI-CA unter dem IMG-Pfad FINANZWESEN DEBITOREN- UND KREDITORENBUCHHALTUNG VERTRAGSKONTOKORRENT GESCHÄFTSVORFÄLLE ZAHLUNGEN VERWALTUNG VON SEPA-MANDATEN und für die Nebenbuchhaltung FI-AR unter dem IMG-Pfad FINANZWESEN DEBITOREN- UND KREDITORENBUCHHALTUNG GESCHÄFTSVORFÄLLE ZAHLUNGSEINGANG VERWALTUNG VON SEPA-MANDATEN. Die Konfiguration im SAP-System ermöglicht Ihnen verschiedene
Einstellungen. Dazu gehört im Pflege-View V_SEPA_CTRL unter anderem die Festlegung von verschiedenen SAP-Bildschirmelementen (Subscreens) für die Selektion von Mandaten und deren Detailanzeige. Hier werden entsprechende Bildnummern vergeben, um die Bildschirmanzeige entsprechend zu steuern. Außerdem können Sie neben den SAP-Standardfunktionsbausteinen teilweise auch eigene Bausteine hinterlegen, um die Programmlogik der Mandatsverwaltung zu beeinflussen. Ihnen stehen dabei verschiedene Möglichkeiten
zur Verfügung, damit im System eigene Prüfroutinen vor dem Sichern der Mandatsdaten durchlaufen oder bestimmte Folgeaktionen nach dem Sichern der Mandatsdaten angestoßen werden. SAP stellt insgesamt acht verschiedene Funktionsbausteine für Datenergänzungen
und Prüfungen zur Verfügung.