Am 28. Januar ist der einheitliche europäische Zahlungsverkehrsraum (SEPA) mit der SEPA-Überweisung gestartet. 100 Tage nach diesem Termin haben ibi research an der Universität Regensburg und die Firmen ABK Systeme und EFiS Financial Solutions jetzt eine Studie über ihre Erfahrungen mit der Geburtsstunde des einheitlichen europäischen Überweisungsverkehrs vorgelegt. 241 Empfänger in 16 europäischen Ländern waren an dieser Studie beteiligt und haben insgesamt 952 Überweisungen erhalten. Die Rückmeldungen der Teilnehmer zu den Überweisungslaufzeiten und Kontoauszugsdaten hat das Regensburger Forschungs- und Beratungsinstitut strukturiert ausgewertet und aufbereitet.
Wie die Ergebnisse zeigen, hält die SEPA-Überweisung in weiten Teilen, was sie verspricht. Bei der Wiedergabe des Verwendungszwecks und bei Überweisungsrückgaben sind jedoch auch noch einige Probleme aufgetreten, die es zu beheben gilt.
Weitere wichtige Ergebnisse der Studie sind:
Über zwei Drittel der Zahlungen wurden bereits einen Bankarbeitstag nach der Ausführung gutgeschrieben. Bei Zahlungen innerhalb Deutschlands kamen sogar drei Viertel der Zahlungen innerhalb eines Tages an. Nur einige wenige Überweisungen (2%) wurden nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist von drei Tagen valutiert.
Der Verwendungszweck kam bei mehr als drei Viertel der Teilnehmer vollständig und richtig an. Insbesondere bei Überweisungen an ausländische Banken treten jedoch häufig noch Probleme wie z. B. fehlende Satzteile oder Zeichen auf. Der Name des Auftraggebers und die Referenz wurden weitgehend richtig wiedergegeben. Der IBAN und der BIC des Auftraggebers waren in gut der Hälfte der Kontoauszüge enthalten.
Nur wenige Banken verwenden den korrekten Geschäftsvorfallcode. Häufig fanden sich dagegen die Geschäftsvorfallcodes 399 (Storno) oder 51 (Überweisungsgutschrift) statt 166 (SEPA Credit Transfer). Die Felder 30 bis 32 im MT940-Auszugs-format werden für die Weitergabe der Auftraggeberdaten kaum genutzt, was die automatisierte Zuordnung von Zahlungen erschwert.
Die Gründe für Rückgaben sind häufig nicht ermittelbar. In den Fällen, in denen Rückgaben provoziert wurden, meldeten die Banken der Überweisungsempfänger falsche Rückgabecodes zurück. Bei den übrigen 22 Fällen war zum Teil nicht eindeutig feststellbar, von wem (Bank oder Kontoinhaber) und aus welchem Grund die Zahlungen zurückgegeben wurden.
"Quelle: Thomas Krabichler, Dr. Ernst Stahl I ibi research an der Universität Regensburg"