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  Leseprobe - 2. Auflage, Das neue Hauptbuch in SAP ERP Financials

IFRS: Auf dem Weg zum einheitlichen Rechnungslegungsstandard

Eine Idee, auf deren Basis Fortschritt wächst und weiter wachsen könnte, ist die eines einheitlichen, weltweit vergleichbaren Rechnungslegungsstandards. Die International Financial Reporting Standards (IFRS) kommen Stück für Stück der Verwirklichung dieser Idee näher. Nach einer Übergangsphase wurde IFRS bereits im Jahr 2005 in Europa für börsennotierte Unternehmen für den Konzernabschluss verpflichtend. Dies beschränkte sich nicht nur auf die Veröffentlichung der Abschlüsse, sondern wirkte sich auch auf die strategische und operative Steuerung aus.

Ansatz und Bewertung von Geschäftsvorfällen nach IFRS erfolgen daher auf operativer Ebene, in der die Geschäftsvorfälle originär gebucht werden: dem Einzelabschluss. Dieser tief gehende Eingriff in ein Transaktionssystem stellte eine große Herausforderung bei der Einführung einer parallelen Rechnungslegung dar. Insbesondere auch deshalb, weil europäische Firmen, die an der amerikanischen Börse gelistet waren, zusätzlich zum lokalen und zum IFRS-Abschluss eine Aufstellung nach US-GAAP vornehmen mussten. IFRS war zu diesem Zeitpunkt von der Börsenaufsicht nicht als Standard zugelassen.

Heute ist man in den USA gegenüber IFRS offener. Ähnlich wie es sich für Europa darstellt, scheint sich die Geschichte von IFRS in Amerika zu wiederholen. Im Jahr 2009 hat die US-Börsenaufsicht einen verbindlichen Fahrplan für die Einführung von IFRS in den USA beschlossen. Für Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 700 Millionen Dollar wird IFRS ab 2014 verpflichtend. Firmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 75 Millionen und 700 Millionen Dollar haben bis zum Jahr 2015 Zeit. Ab dem Jahr 2016 sollen alle übrigen börsennotierten Unternehmen IFRS eingeführt haben.Damit wird IFRS de facto zum zukünftigen Bilanzstandard in den USA. Bis zum Jahr 2011 planen 50 weitere Länder, IFRS einzuführen. Darunter sind Japan, Brasilien, Chile, Indien, Kanada, Malaysia, Mexiko, Pakistan und Südkorea; Länder, deren Rechnungslegungssysteme sich teilweise von IFRS stark unterscheiden. Je größer die Unterschiede in den einzelnen Rechnungslegungen sind, desto wichtiger wird das Thema parallele Rechnungslegung. Motiviert aus dem Steuerrecht, verwenden beispielsweise viele US-Unternehmen die Vorratsbewertung nach der LIFO-Methode (Last In First Out). Wenn die Einkaufspreise steigen, sind mit diesem Verfahren die bereits auf Lager liegenden Vorräte zu günstig bewertet, und es entstehen stille Reserven. Eine Vergleichbarkeit der Bilanzen von zwei Unternehmen ist jedoch nur gegeben, wenn stille Reserven möglichst eliminiert werden und das Zahlenwerk die wahre Vermögens-,Finanz- und Ertragslage transparent macht.

Deshalb ist eine Bewertung des Vorratsvermögens mittels LIFO nach den International Financial Reporting Standards nicht gestattet. Eine prinzipielle Umstellung in Richtung IFRS hätte somit bei den amerikanischen Firmen erhebliche steuerliche Konsequenzen. Wahrscheinlich wird es hier zu einer parallelen Bilanzierung der Werte kommen. Damit diese Wertansätze jeweils vom SAP-System errechnet und abgespeichert werden können, stehen unterschiedliche Alternativen zur Verfügung.


Führender Bewertungsansatz
Unabhängig von Ihrem SAP-Release kommt der Frage nach der führenden Bewertung bei der Konzeption eine Schlüsselrolle zu. Das Erstellen von parallelen Abschlüssen hat nicht zur Folge, dass der gesamte Buchungsstoff gleichzeitig mehrfach und zeitgleich angelegt werden muss. Folgende Sachverhalte sind zu berücksichtigen:

Konzernseite verlangt IFRS-Monatsabschluss
Wird z. B. von Konzernseite ein Monatsabschluss nach IFRS verlangt, spricht vieles dafür, originär nach IFRS zu buchen und lokale Wertansätze nur bei abweichenden Sachverhalten separat zu ermitteln.

Führende Bewertung als Basis für Unternehmensentscheidungen
Eine Realtime-Verbindung zu den Komponenten MM (Materials Management), FI (Financials), CO (Controlling) und SD (Sales & Distribution) empfiehlt sich lediglich für die führende Bewertung, die die Basis für Unternehmensentscheidungen liefert. Eine andere Konfiguration, z. B. die Kalkulation und Anwendung von parallelen Tarifen in CO, ist komplex und zeitaufwendig.

Die geeignete Wahl des führenden Rechnungslegungsstandards ist besonders wichtig mit Blick auf eine beschleunigte Abschlusserstellung (Fast Close). Wenn operativ, d. h. in Echtzeit, nach IFRS bewertet und gebucht wird, können die Einzelabschlüsse und der Konzernabschluss bedeutend schneller erstellt und abgeliefert werden, als wenn von einer Reihe von Einzelabschlüssen nach nationalem Recht zuerst auf IFRS übergeleitet werden muss.

Die vollständige Leseprobe können Sie   [ hier herunterladen ]

Quelle: SAPPRESS


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