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SEPA

SWIFT & SEPA aus der täglichen Praxis



Claus Wild administriert SWIFTNet, SAP PI (ehemals XI) als auch SAP FI und liefert mit seinem Blog Berichte zu SWIFT & SEPA direkt aus der Praxis für die Praxis.


Kontakt: [ webmaster@clauswild.de ]




Sonntag, 28. Oktober 2012 - 18:05 Uhr
  SEPA: Eine Frage des Formats

Für zahlreiche Unternehmen im Euro-Raum verbleiben nur noch wenige Monate um die EU-Verordnung 260/2012 des einheitlichen Zahlungsverkehrsraum SEPA zu erfüllen. Umso mehr drängt sich für viele SEPA-Projektverantwortliche die Frage auf: Sind die Vorgaben noch alle in der engen Zeitspanne zu erfüllen? An welcher Stelle beginnen und wo aufhören? Und wenn es doch nicht reichen sollte – welche Alternativen gibt es um auch über den 01. Februar 2014 zahlungsfähig zu bleiben? Trotz der EU-Verordnung und den daraus abgeleiteten Regelwerken bleiben für viele Beteiligten noch zahlreiche Fragen offen - und das nur wenige Monate vor dem finalen End-Datum. SEPA ist nicht nur ein IT-Projekt - vielmehr greifen die Voraussetzungen und Auswirkungen tiefer in die bisherigen Unternehmensprozesse ein als bisher gedacht war. Neben den Chancen die ein einheitlicher Zahlungsverkehrsraum bietet nehmen die Stimmen der Kritiker zu und eröffnen somit neue Fragen für die es bis heute nur unzureichende Antworten gibt. Unrühmliches Beispiel dazu dürfte wohl die nicht enden wollende Diskussion um das Lastschriftverfahren (SEPA Direct Debit) sein. Wenden wir uns auf die Sicht der Formate zu verbleiben mittlerweile wohl ähnlich viele Fragezeichen auf den Gesichtern der Beteiligten.

Europa und was kommt danach?
Vom Ursprungsgedanken eines einheitlichen Formates für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr ist nach inzwischen fast fünf Jahren SEPA nicht mehr viel übrig geblieben. Ging man zu Beginn davon aus, das mit einem Format nahezu alle Banken in Europa erreichen zu können ist mittlerweile vielerorts Ernüchterung eingetreten. Die nationalen Gremien haben annährend alle Format-Spezifikationen des European Payment Council (EPC) in Frage gestellt und ihre eigenen Formatdefinitionen ins Leben gerufen. So weichen beispielsweise die SEPA-Formate in Deutschland und Österreich von den EPC-Vorgaben ab und müssen in den Formatbäumen des ERP-Systems oftmals gesondert entwickelt bzw. mit Formatparametern belegt werden. Dazu kommt in einem nächsten Schritt das Ende der bestehenden nationalen Datenträgerformate für grenzüberschreitende Zahlungen in den „Nicht-Euro-Raum“. Der EU-Verordnung nach müssen auch diese Zahlungen ab Februar 2014 in einem ISO 20022-Format bei der Hausbank eingeliefert werden. Nur mit welchem Format? Hier besteht für viele Unternehmen mittlerweile die Qual der Wahl. Zur Auswahl steht das ISO 20022 Format, welches aber nur von einer geringen Anzahl an Banken in dieser Ausprägung akzeptiert werden dürfte. Als Alternative gibt es seit geraumer Zeit das CGI-Format welches federführend von SWIFT unterstützt wird. Aber auch hier gilt: Dieses Format wird nur von wenigen großen Banken unterstützt - somit verbleibt die Frage nach dem Rest? Mit welchem Format reichen die zahlreichen kleinen und mittelständigen Unternehmen ihre Zahlungen in Zukunft ein? Erschwerend kommt an der Stelle hinzu: Unterstützt das ERP-System diese neuen Formate oder bedarf es einer Eigenentwicklung?

Komplexität versus Flexibilität
Abschließend gibt es auch hierzu im Moment noch keine befriedigenden Antworten auf diese Fragen. Vielmehr kommt gravierend hinzu das die ISO-Formate einer ständigen Erweiterung unterliegen. Ein dauerhaft gültiges Format wird es in Zukunft nicht mehr geben, vielmehr bedarf es einer ständigen Kontrolle und Wartung der IT-Verantwortlichen in ihren ERP-Systemen. Die oft gewünschte Flexibilität und weltweite Erreichbarkeit der Banken dürfte der Preis mit einer neuen Komplexität im Zahlungsverkehr einhergehen. Der Ansatz und auch die Zukunft für kundenfreundliche Zahlungsträgerformate dürften in der Einfachheit liegen. Der Kunde muss losgelöst von allen technischen Anforderungen und Zwängen „seinen“ Zahlungsverkehr abwickeln können. Nur so kann es gelingen in diesem Thema nicht noch weiter in die Komplexität abzurutschen, welches keiner der Protagonisten im Fokus stehen haben dürfte. Gelingt dies eröffnen sich für alle Beteiligten die Möglichkeit Zahlungsströme schnell, effizient, zeitnah und ohne großen Aufwand auszutauschen.




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