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SEPA


SWIFT & SEPA aus der täglichen Praxis



Claus Wild administriert SWIFTNet, SAP PI (ehemals XI) als auch SAP FI und liefert mit seinem Blog Berichte zu SWIFT & SEPA direkt aus der Praxis für die Praxis.


Kontakt: [ webmaster@clauswild.de ]




Sonntag, 18. Oktober 2009 - 14:40 Uhr
  Ist ISO 20022 für uns alle da …?

Bei der SAP AG ist es ähnlich wie bei den Heimspielen des FC Bayern München. Spielt der Klassenprimus zu Hause, strömen die Massen in die Allianz Arena um Spitzensport hautnah erleben zu können. Spitzensport gab es am 05. Oktober 2009 bei der SAP AG in Walldorf allerdings nicht, vielmehr hochklassige Vorträge zum Thema ISO 20022. Dem Teilnehmerkreis aus Banken, Corporates sowie Vertretern aus Verbänden wurden die aktuellen Entwicklungen, Trends und Zukunftsaussichten zu ISO 20022 präsentiert. Für viele Unternehmen dürfte es sich bei ISO 20022 um Neuland handeln, bzw. die Frage aufwerfen: „Benötigen wir dieses Format in unserem Unternehmen überhaupt? Wenn ja, wann und wie gehen wir vor?“. Fragen über Fragen die sich in näherer Zukunft den Corportes stellen könnten!? Auf eine der Fragen, das „Wann“ oder „Warum“ lieferte zu Beginn Martin Schlageter von Roche eine interessante Antwort. Das Schweizer Unternehmen wird bis auf weiteres keine Umstellung auf das globale Format vornehmen, sondern vielmehr die Kommunikation via SAP IDoc ausbauen! Warum? SAP IDoc Formate werden in nahezu allen Ländern von einer Vielzahl an Banken akzeptiert und verarbeitet, was bei ISO 20022 aktuell wohl noch nicht der Fall ist. Im Moment also eine klare Entscheidung gegen die neuen Zahlungsverkehrsformate. Doch drehen wir an der Stelle das Rad einmal zurück und stellen die Frage: „Für wen ist ISO 20022 den überhaupt interessant bzw. geeignet?“ Interessant dürften die Formate für nahezu alle global agierenden Unternehmen sein.


SEPA und danach …?
Wobei sich die Fragestellung sofort in einem Widerspruch verstrickt. Schließt „Global“ an der Stelle nicht auch den SEPA-Raum mit ein? Wenn ja, warum sollte in diesem Fall überhaupt noch eine Umstellung auf die SEPA-Formate erfolgen? Letztlich stellen sie lediglich eine „Untermenge“ von ISO 20022 dar und würden einen zusätzlichen Aufwand in der Strategie des Zahlungsverkehrs darstellen. Doch wie sieht es bei der Akzeptanz von ISO 20022 bei den Banken aus? Welche Banken sind in der Lage das Spektrum an ISO 20022 Nachrichtenformaten abzudecken? Die Akzeptanz dürfte wohl ähnlich derer Banken liegen, die bis dato SEPA Direct Debit verarbeiten können - wahrscheinlich sogar noch darunter. Also nicht unbedingt ermunternd kurzfristig auf ISO 20022 zu setzen. Ein weiterer Stolperstein dürfte in der dazu notwendigen Software für den Empfang und Versand der Nachrichten liegen. Eine globale und relativ einfache Erreichbarkeit der möglichen Banken ist im Moment nur über SWIFT möglich. Herkömmliche Software ist im Regelfall nicht dafür ausgelegt. Für den Mittelstand dürfte dieser Weg allerdings bis auf Weiteres verschlossen bleiben! SWIFTAlliance Light könnte eine Alternative sein - für viele jedoch noch zu unbekannt!


Option für die Zukunft
Für den Mittelstand ist ein Umstieg derzeitig somit einfach zu teuer - für Konzerne in der Gesamtheit noch nicht ausgereift genug. Zu viele Fragen hinsichtlich Akzeptanz und weiterer Entwicklung sind, bzw. bleiben noch offen. Es gibt derzeit zu wenig Vergleichsmodelle an denen sich ein vernünftiger Business Case rechnen lassen könnte. Für viele Unternehmen dürfte es somit vorerst beim interessanten Ansatz bleiben. Viel mehr aber auch nicht! Die Botschaft der SAP an die Teilnehmer hingegen war klar: Die SAP hat ihre Hausaufgaben gemacht, und liefert ihren Kunden die notwendigen Werkzeuge für einen raschen und einfachen Umstieg bereits heute schon aus.


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