Business Warehouse / Business Intelligence (BW, BI)
Alle Aktivitäten im Rechnungswesen münden schließlich in das Reporting. Immer kürzere Berichtszyklen, steigende
Ansprüche an die Datenqualität und -präsentation stellen große Herausforderungen dar. Dabei ist SAP BW im Rechnungswesen
nicht nur das zentrale Werkzeug für das Finanz-Reporting, sondern auch die wesentliche Grundlage für Planung
Finanzreporting
Jede Art von Datengewinnung und Datenhaltung im Unternehmen hat letztlich die externe oder interne Publikation von Kennzahlen in Form
von Standard- oder von Sonderberichten zum Ziel. Diese Berichte bilden die Grundlage für Entscheidungen oder dienen der Dokumentation. Dies
gilt natürlich gerade auch für solche Daten, die aus den Planungsaktivitäten, Konsolidierungs- und Abschlussarbeiten im Finanzbereich gewonnen
werden.
Die meisten Unternehmen setzen mittlerweile Data-Warehouse-Technologie mit multidimensionalen, OLAP-basierten Analysemethoden für ihr
Reporting ein. Allerdings können erfahrungsgemäß abhängig von der Heterogenität der eingesetzten Systemlandschaft und vom Reifegrad des
Berichtswesens teilweise erhebliche Effizienzreserven diagnostiziert werden. Dabei lauten die Anforderungen aus rein praktischer Sicht in den
meisten Fällen in den Unternehmen ähnlich:
Automatisierung
Der Reporting-Prozess soll zumindest für Standardberichte möglichst
automatisiert ablaufen: Dies beginnt mit der Datengewinnung und
Harmonisierung und reicht bis zur Verteilung von Berichten.
Flexibilität
Der Reporting-Prozess soll flexibel sein: Die Anpassung von Datenmodellen,
von Standardberichten oder das Anlegen von Sonderberichten
muss einfach möglich sein.
Zuschnitt auf die Zielgruppe
Der Reporting-Prozess soll alle Adressatentypen im Tagesgeschäft
unterstützen – das bedeutet, er muss die Informationsflut reduzieren
und den Blick auf das Wesentliche lenken.
Ein durchgängiger Prozess
Der Reporting-Prozess muss »End-to-End« sein: Zum einen müssen
die benötigten Daten durchgängig aus operativen Systemen in die
Data-Warehouse-Umgebung übernommen werden können, zum
anderen muss bei Bedarf der Durchgriff bis auf die Einzelpostentabellen
in den operativen Systemen möglich sein.
Elektronisch und papierbasiert
Der Reporting-Prozess soll sowohl elektronisch als auch papierbasiert
unterstützt werden: Oft wird der Reporting-Prozess (noch) nicht rein
systembasiert abgewickelt. Das wäre zwar wünschenswert – erfahrungsgemäß
bestehen jedoch viele Empfänger vor allem auf der
Managementebene immer noch auf ausgedruckten Berichten.
Nicht selten sieht die Realität jedoch so aus: Die oft sehr knappen Personalressourcen
im Finanzbereich sind durch langweilige und unproduktive Vorund
Zusatzarbeiten wie Datenerfassung und Abstimmaufwand überbeansprucht;
die eigentliche Analysearbeit kommt dann entsprechend zu kurz.
Da sich aber trotz aller aufwändigen manuellen Zusatzarbeiten Fehler nicht
vermeiden lassen, sind die verfügbaren Informationen nicht belastbar, und
ein einheitliches Verständnis über die Aussage der gewonnenen Daten
fehlt. Dadurch ist das Vertrauens in die Qualität des Reportings eingeschränkt
und die Akzeptanz der Berichte sinkt. Während aber Qualität und
Belastbarkeit der Daten auch im Finanzbereich schon immer einen hohen
Stellenwert hatten, werden Aspekte wie die Produktivität des Reportings
und auch die Arbeitsqualität zunehmend wichtiger. SAP wird diesen Anforderungen
mit SAP Business Intelligence gerecht (siehe Abbildung 6.1).
SAP BI stellt neben Mechanismen für Data Acquisition und Data Warehousing
zur Gewinnung und Performance-optimierten Speicherung von
Daten mit der BI Platform auch Intelligenz für die Unterstützung von Prozessen
(etwa für Planung, Datenexploration und Alerting) zur Verfügung.
Die BI Suite umfasst eine Vielzahl von Ausgabefunktionalitäten, die auf
verschiedene Anwenderkategorien zugeschnitten werden können.
Martin Strohmeier und Jörg Siebert I Quelle: SAP PRESS Buch mySAP ERP Financials"